Donnerstag, 15. September 2011

Was ist mit der UBS los?

Déjà vu: ähnlich wie die Soc Gen 2008 ist nun die Schweizer UBS von einem jungen Angestellten um Milliarden geprellt worden . Wieder dreht es sich um einen "Rogue Trader", der mit ungenehmigten Deals eine Megabank um erhebliche Summen schädigt.
Warum halte ich den aktuellen Fall in der UBS für schwerwiegender als jenen, der seinerzeit die Soc Gen erschüttert hat? Erstens sind drei Jahre seit dem Skandal in der französischen Bank vergangen und man hätte annehmen können, dass alle erstklassigen Institute in der Zwischenzeit ihr Risikomanagement auf Vordermann gebracht haben. Das ist allem Anschein nach bei der UBS nicht geschehen. Verheerend für ein Haus, das in Europa das Subprime-Primat mit Abschreibungen auf toxische Assets in Höhe von 50 Milliarden Franken hält. Zweitens hat die UBS unter Führung des Veteranen Ossi Grübel alles daran gesetzt, im Investment Banking wieder zur Weltspitze aufzuschließen. Um dieses Ziel zu erreichen hat der zuständige Vorstand Carsten Kengeter, ein früherer Goldman Executive, viel Geld in die Hand genommen und kräftig Top-Leute eingestellt. Damit dürfte nun Schluss sein.
Wir wissen, wie die Soc Gen mit der Krise umgegangen ist. Alle wesentlichen Akteure mussten die Bank verlassen. Ich erwarte nun das selbe in der UBS: sowohl Grübel als als auch Kengeter werden, vielleicht nicht sofort so doch in den nächsten Monaten, die Konsequenzen ziehen müssen. Der frühere Bundesbank-Präsident Axel Weber wird dann als neuer Verwaltungsratspräsident die Bank mithilfe eines neuen CEO's (vielleicht mein ehemaliger Kollege in der UniCredit, Sergio Ermotti, heute verantwortlich für EMEA in der UBS) strategisch neu ausrichten müssen.
Eine UBS, voll fokussiert auf das Private Banking und das Asset Management, wäre nicht die schlechteste Lehre, die man aus dem heutigen Skandal ziehen könnte.

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